Erstes Symposium zur Lage von Geschlechtergeschichte an deutschen Universitäten, 06.-08.06.2024, Berlin

AG für Geschlechtergeschichte, Humboldt-Univ. zu Berlin (Web)

Zeit: 06.-08.06.2024
Ort: HU Berlin, Unter den Linden 6, 1. OG, Senatsaal
Anmeldung (Web)

Die AG für Geschlechtergeschichte läd zum Ersten Symposium zur Lage der Geschlechtergeschichte an deutschen Universitäten ein. Ziel ist es, das Forschungsfeld der Geschlechtergeschichte im universitären Rahmen präsenter zu machen. Das Symposium soll einen Austausch innerhalb der Geschichtswissenschaften ermöglichen und darüber hinaus zu einer breiteren Wahrnehmung der Geschlechtergeschichte führen und für dieses Ziel weitere Maßnahmen erarbeiten. Gemeinsam werden mögliche Strategien ausgelotet und die hochschulpolitische Zukunft der Geschlechtergeschichte diskutiert.

Programm und Panels (Web)

  • Einführungsvortrag: Sabine Hering (Siegen): Genese der Geschlechtergeschichte
  • Die Relevanz von Geschlechtergeschichte an deutschen Universitäten: mit Sabine Hering (Siegen), Mette Bartels (Kassel), Susanne Schmidt (Berlin), Laura Choufan (Berlin), Mathias Foit (Berlin)
  • Universitäre Anbindung I: Einflussmöglichkeiten von Studierenden: mit AG Geschlechtergeschichte (Berlin), Femarchiv (Potsdam)
  • Universitäre Anbindung II: Institutionelle Verankerung aktuell: mit Gisela Mettele (Jena), Lisa Oelmayer (Jena), Annemarie Müller (Jena), Gabriele Jähnert (Berlin)
  • Lösungsansätze I: Forderungen und nötige hochschulpolitische Konsequenzen: mit Jeannette Windheuser (Berlin), Katharina Seibert (Tübingen)
  • Lösungsansätze II: Interdisziplinäre Kooperation an und mit Universitäten: mit Christina Benninghaus (Bielefeld), Muriel A. González Athenas (Innsbruck)

Kontakt: geschlechtergeschichte@gmail.com

Quelle: HSozuKult

Vortrag: Christa Hämmerle: Der Weg zum „Volkskrieg“: Militär, Geschlecht und Gewalt im ‚langen‘ 19. Jhd., 27.05.2024, virtueller Raum [REMINDERIN]

Forschungsverbund „Militär, Krieg und Geschlecht/Diversität|Military, War and Gender/Diversity“ (MKGD) (Web)

Zeit: 27.05.2024, 14.00-16.00 Uhr (CET)
Ort: virtueller Raum

Das Online-Kolloquium „Militär, Krieg und Geschlecht/Diversität: Forschungsstand und Forschungsprobleme“ des neu gegründeten Forschungsverbundes MKGD schafft einen grenzüberschreitenden virtuellen Ort für die Vernetzung und den regelmäßigen intellektuellen Austausch zu diesem Forschungsthema. Im Sommersemster 2024 widmet sich das Kolloquium dem Forschungsstand und aktuellen Problemen des Feldes. Organisatorinnen sind Isabelle Deflers & Anke Fischer-Kattner (Univ. der Bundeswehr München) und Karen Hagemann (Univ. of North Carolina at Chapel Hill).

Nächste Vorträge

  • 27.05.2024: Christa Hämmerle (Univ. Wien): Der Weg zum „Volkskrieg“: Militär, Geschlecht und Gewalt im ‚langen‘ 19. Jhd.
  • 17.06.2024: Thomas Kühne (Clark Univ.): Militärische Männlichkeiten im Zeitalter der Weltkriege
  • 08.07.2024: Regina Mühlhäuser (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur): Konfliktbezogene sexuelle Gewalt. Vom Ersten Weltkrieg bis ins 21. Jhd.

Bisheriger Vortrag

  • 29.04.2024: Claudia Opitz-Belakhal (Univ. Basel): Krieg und Geschlecht in der Frühen Neuzeit (ca. 1400-1800) – Ein Forschungsüberblick

Kontakt Continue reading

Lecture: Laure Lee Downs: What Difference Does a Border Make? Working Women and Mixed Economies of Welfare in European Borderlands 1900-1980, 06.06.2024, Graz and virtual space

Karl Franzens Univ. Graz; Ana Kladnik (Soziologie/Gender Studies), Heidrun Zettelbauer (Kultur- und Geschlechtergeschichte), and Katharina Scharf (Cluster Gender/HuK) (PDF)

Time: 06.06.2024, 18.00 Uhr
Venue: KFU Graz, Heinrichstr. 26/2, 8010 Graz – and virtual space

The keynote opens with a brief presentation of a special issue in the making on Working women and mixed economies of welfare in European borderlands 1900-1980s, which emerges from the ERC Advanced Grant project “Social Politics in European Borderlands, 1870s-1990s: A Comparative and Transnational Analysis” (SOCIOBORD) (Web). The project initiates a dialogue between gender, welfare, and borderland studies by exploring welfare provision for working-class women in four European border regions: the Polish-Ukrainian borderlands, the Franco-Belgian borderlands, the Italian-French-Swiss border region, and the Alps-Donau-Adria border region. Laura Lee Downs’ case study focuses on social welfare schemes for preschool teachers in Italy’s Northeastern Borderlands, 1920-1940. Preschools were a vital source of basic welfare to needy children in these impoverished lands, and the teachers were the providers of these social services. But who looked after the well-being of these young women whose job was to provide education and socio-medical care to the region’s children? The lecture explores the fate of some 250 young women who were sent to remote villages along the Italo-Yugoslav frontier, where they struggled to accomplish their mission under difficult conditions. Analyzing these conditions will allow us to evaluate the teachers’ welfare needs, to understand how their needs were shaped by the border, and how those needs were (or were not) met by their employer.

Laura Lee Downs is Professor in the Department of History and Civilization at the European University Institute in Florence and Directrice d’études at the École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris, where she holds the chair ‚La Gestion sociale : France-Angleterre, XXe siècle.‘

Online participation: https://unimeet.uni-graz.at/b/sch-zxk-gm8-nkt

Source: fernetzt mailing list

Buchpräsentation: Adelheid Krah: Unter dem Schutz der hl. Maria. Bodenkultur, Zins und Frauenarbeit im Amtsbuch der Zensualinnen und Zensualen des Bistums Freising (10.-14. Jhd.), 22.05.2024, Wien

Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Univ. Wien; Adelheid Krah, Meta Niederkorn, Michaela Neuwirth, Jörg-Ulrich Krah (Web)

Zeit: 22.05.2024, 18:30 Uhr
Ort: FB Geschichtswissenschaften, Universitätsring 1, 2. Stock, 1010 Wien

Programm (PDF)

  • Begrüßung: Meta Niederkorn, Univ. Prof.in für mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften
  • Musikalisches Interludium 1
  • Adelheid Krah, Univ.-Doz.in, SL: Zum Buch: Unter dem Schutz der hl. Maria, oder: viel mehr als ein Sonderfall, oder: Gerda Lerner reloaded
  • Musikalisches Interludium 2
  • Diskussion mit der Moderation von Meta Niederkorn und Klaus Lohrmann, ao. Univ.-Prof. OR
  • Musikalisches Interludium 3
  • Brot und Wein & Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch

Musiker:innen: Anna-Maria Smerd, Violine & Jörg Ulrich Krah, Violoncello

In dem Buch wird der Forschungsstand der Frauen- und Geschlechtergeschichte des Hochmittelalters neu aufgerollt und erstmals die Typologie der femininen Oberschicht auf die Frauen der Mittelschicht und der agrarischen Arbeitswelt projiziert. Das neu edierte Quellenmaterial überliefert die Entwicklung und Verwaltung einer von Frauen dominierten Bodenkultur vom 10. bis ins erste Drittel des 14. Jhds. sowie ein frühes Regulativ für Arbeitsschutz über viele Generationen. Die Analyse der Dokumente lässt eine einzigartige Verbindung von Spiritualität, Agrar- und Geldwirtschaft transparent werden. Denn unter dem Schutz des mächtigen Continue reading

CfP: Arbeitskreis Geistliche Frauen im europäischen Mittelalter: Aktuelle Forschungsdiskurse und -projekte (Event, 10/2024, Ellwangen); bis: 01.06.2024 [REMINDERIN]

Arbeitskreis geistliche Frauen im europäischen Mittelalter (AGFEM); Alison Beach, Letha Böhringer, Sigrid Hirbodian und Gisela Muschiol (Web)

Zeit: 24.-26.10.2024
Ort: Ellwangen in Baden-Württemberg
Einreichfrist: 01.06.2024

Der AGFEM veranstaltet im Oktober 2024 im Tagungshaus Schönenberg sein nächstes Arbeitstreffen. Wie bei den vergangenen Workshops sollen neben organisatorischen Fragen bestehende und neue Promotionsvorhaben und Forschungsprojekte vorgestellt werden. Gleichzeitig dient das Treffen dem Austausch und der Vernetzung von Forscherinnen und Forschern zu geistlichen Frauen im europäischen Mittelalter. Daher ist vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs herzlich eingeladen, in ca. 30-minütigen Vorträgen ein Projekt vorzustellen und es im Anschluss mit den AGFEM-Interessierten zu diskutieren. Wer das Arbeitstreffen aktiv mitgestalten und ein Promotionsvorhaben oder sonstiges Forschungsprojekt vorstellen möchte, sollte bis 01.06.2024 einen CV und einen kurzen Abstract (maximal eine Seite) per E-Mail an sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de senden. Die Reise- und Hotelkosten können nicht finanziert werden. Es entsteht eine Tagungspauschale von 114,00 Euro pro Person im Einzelzimmer bzw. 100,00 Euro pro Person im Doppelzimmer. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne an die Organisator:innen wenden.

Kontakt: Christina Sanna, Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, Philosophische Fakultät, Eberhard Karls Univ. Tübingen, Tel.: +49(0)7071/29–72387, E-Mail: sekretariat.ifgl@ifgl.uni-tuebingen.de

Quelle: HSozuKult

Diskussion: Lisa Kirchner und Fabio Hofer: Breaking the Silence, 16.05.2024, Wien

Disziplinen in Bewegung. Gesprächsreihe am Fakultätszentrum für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien der Univ. Wien (Web)

Zeit: Do., 16.05.2024, 12.00-13.00 Uhr
Ort: Koling. 14-15, 1090 Wien, OG01, Seminarraum 9

Es scheint ganz einfach: Wo nicht geredet wird, herrscht Schweigen. Doch Schweigen kann viel mehr als einfach Stille sein: je nach Kontext ist Schweigen Ausdruck von Macht oder Widerstand, von Stärke oder Schwäche …
Im Sommersemester 2024 steht das Schweigen im Mittelpunkt der Gesprächsreihe Disziplinen in Bewegung am Fakultätszentrum für Transdisziplinäre Historisch-Kulturwissenschaftliche Studien. Einmal im Monat kommen Interessierte bei einem Mittagsimbiss zu informeller akademischer Diskussion und transdisziplinärer Vernetzung in der Kolingasse zusammen. Ausgehend von kurzen Inputs von Nachwuchswissenschaftler*innen und Künstler*innen diskutieren sie über laufende Projekte: Wann ist Schweigen Ursprung, wann Effekt? Welche Funktion erfüllt es als Ritual und Strategie? Welche Gewalt produziert das Schweigen und welche Institutionen sind im Spiel? Welche Techniken liegen dem Schweigen zu Grunde und welche Sinne brauchen wir, um es wahrzunehmen oder wiederzugeben?

Diskussion mit Fabio Hofer (Künstler) und Lisa Kirchner (Historikerin) zum Semesterthema „Politiken des Schweigens“

Lisa Kirchner arbeitet an einem Dissertationsprojekt zum Thema „Zwischen Schreiben und Schweigen – Gewalterfahrungen in Tagebüchern und autobiographischen Texten des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn)“, betreut von Christa Hämmerle (Univ. Wien) und Oswald Überegger (Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte, Brixen).

Fabio Hofer ist Künstler in Wien.

Anmeldung an mariama.de.brito.henn@univie.ac.at

Quelle: Newsletter des Fakultätszentrums für transdisziplinäre historisch-kulturwissenschaftliche Studien (#026, 05/24)

Vortrag: Luise Richter: „Fides. Vincit. Omnia!“ Konfessionelle Identität, Agency und ‚vernetzte‘ Mobilität in den Selbstzeugnissen der Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694), 15.05.2024, Wien und virtueller Raum [REMINDERIN]

Vortragsreihe „Geschichte am Mittwoch“ in Koop. mit der Österr. Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jhds. (ÖGE18) (Web)

Zeit: 15.05.2024, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Univ. Wien, Universitätsring 1, Hörsaal 30 – und virtueller Raum

Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694) gilt als bekannteste protestantische Barockdichterin Niederösterreichs. Die aufgrund der Gegenreformation im 17. Jhd. stark forcierten Rekatholisierungsmaßnahmen sowie auch wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten veranlassten sie, wie auch viele ihrer Glaubensgefährt*innen, zu einer zunächst temporären und später dauerhaften Emigration ins süddeutsche „Exil“. Die Wahl fiel auf Nürnberg, das durch seine Aufgeschlossenheit gegenüber verschiedenen religiösen Richtungen insbesondere im 17. Jhd. sehr beliebt bei Protestant*innen war.
Anhand von Greiffenbergs Briefverkehr mit dem Nürnberger Literaten Sigmund von Birken in den Jahren zwischen 1662 und 1681 stehen im Rahmen des Vortrages drei Schwerpunkte im Zentrum: 1.) Die Bedeutung des Glaubens für „Konfessionsemigrant*innen“ hinsichtlich frühneuzeitlicher Identitätsbildungsprozesse. 2.) Der Einfluss der „eigenen“ Konfession auf die Lebensbilder glaubenstreuer Akteur*innen. 3.) Der Stellenwert von Religion im Kontext frühneuzeitlicher Mobilitätsprozesse. Diese Aspekte, die sich aus Greiffenbergs Selbstzeugnissen entnehmen lassen, gewähren einen bis dato unterschätzten Einblick in die Darstellungs- und Selbstrepräsentationsformen sowie in die Gedankenwelt, Kommunikationsstrukturen und Mobilitätsprozesse einer der wohl bedeutendsten „schreibenden“ Akteur*innen der Frühen Neuzeit.

Moderation: Sabine Miesgang

Luisa Richter absolvierte von 2015 bis 2023 das Lehramtsstudium für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sowie Latein an der Univ. Wien. Ihre Bachelorarbeiten verfasste sie zu „Ovids Heroides III“ und zur „Selbstrepräsentation der Konfessionsmigrantin Catharina Regina von Greiffenberg im süddeutschen Exil“. In ihrer Masterarbeit Continue reading

Filmscreening: Ladyfest 04 – Where are we now?, 24.05.2024, Wien

FWF Projekt „Visual History of LGBTIQ* in Austria and Beyond“; Katharina Müller (Web)

Zeit: 24.05.2024, 19:00 Uhr, offen ab 18:00 Uhr
Ort: w23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien: halbe Treppe zwischen Tiefem Graben und Wipplingerstr.

Den Stadtraum umkodieren, ihn kurzfristig verändern, ihn zu einem autonomen queer-feministischen Raum machen: Vor 20 Jahren findet, zum ersten Mal in Wien, das Ladyfest statt. Hier treffen – jenseits von neoliberalen Verwertungslogiken – Utopie und solidarische Praktiken zusammen, hier wird gefeiert, getanzt, einander begegnet: Ein Film – Ladyfest04 (2004) – gibt fragmentarisch Einblick in dieses mehrtägige Ereignis: Hier kracht Punk und experimentell Elektronisches aus den Kellern, formiert sich der erste Dyke March; transgender* Inklusion und DIY-Kultur werden Praxis.
Das w23 lädt zu einem Home-Movie-artigen Screening dieses brisanten Zeitdokuments ein, um über das Gesehene ins Sprechen zu kommen: Was sehen wir heute in diesen bewegten Bildern? Wie fühlt es sich an? Was verrät unser Sehen darüber, wo wir nun stehen? Wozu können solche Bilder vielleicht anstiften?

Programm

  • Kollektives Filmgespräch
  • Einführung und Moderation: Katharina Müller

Quelle: Female-l

Das Bild in diesem Beitrag ist hier entnommen: Sushila Mesquita: Ladyfest Wien 2004, auf: „Wir haben sie noch alle!“ 50 Jahre Frauen­bewegung – 40 Jahre FFBIZ (Portal) (Web)

CfP: „It’s complicated!“ Geschichts- und Erinnerungspolitik in feministischer Perspektive (Publikation); bis: 31.05.2024 [REMINDERIN]

Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft; Andrea Genest und Silke Schneider (Web)

Einreichfrist: 31.05.2024

English version (PDF)

Geschichts- und Erinnerungspolitik sind Politikfelder, in denen es unter Bezug auf Vergangenes um die Legitimation gegenwärtiger Politiken und politischer Positionierungen geht – dies betrifft staatliche Politikstrategien ebenso wie gesellschaftliche Aushandlungsprozesse. Die Relevanz dieses Feldes ist für feministische Politiken und Wissenschaft offensichtlich. So ist der Bezug auf historische, traditionelle Rollenbilder und vermeintlich natürliche binäre Geschlechterverhältnisse zentraler Bestandteil rechtsautoritärer, völkischer Diskurse. Der Bezug auf Geschichte und Erinnerung ist aber ebenfalls konstitutive Grundlage des Ringens um unterschiedliche Kontextualisierungen aktueller politischer Konflikte – etwa die Rolle des Gedenkens an die Shoah und die historischen Kontinuitäten rassistischer Ausgrenzungspolitik, in denen es immer auch um vergeschlechtlichte Zuschreibungen von Verantwortlichkeiten, geschlechtsspezifische Verfolgungen und (De-)Thematisierung sexualisierter Gewalt geht. Über die legitimatorische Kraft in Bezug auf gegenwärtige politische Positionierungen und die Analyse aktueller Konflikte in ihrem historischen Entstehungsprozess hinaus zeigt sich aber auch immer wieder das enorme Mobilisierungspotenzial von Geschichte und Erinnerung.
Das Schwerpunktheft fragt nach geschlechtsspezifischen Ausprägungen von Geschichts- und Erinnerungspolitiken sowie feministischen Perspektiven auf die Thematisierung von Geschichte in (gesellschafts-)politischen Auseinandersetzungen. Auf welche Weise historische Ereignisse und Akteur_innen auch von feministischen Bewegungen als Sinnstiftung und Legitimation genutzt worden sind, welche Konflikte oder Leerstellen zu konstatieren sind, welche Narrative wirkmächtig werden, ist hier von Bedeutung. Welche in offiziellen historisch-politischen Narrativen verschwiegenen oder marginalisierten Personen, Ereignisse oder Geschichten, auf die sich etwa widerständige Traditionen gründen lassen, auf welche Archive überhaupt zurückgegriffen werden kann, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Dies betrifft auch die Frage nach geschlechterdifferenten Strategien und Ausgrenzungen in Debatten um historische Schuld und Entschädigung, z.B. wenn es um die Frage von Restitutionen und die rechtliche Aufarbeitung und Entschädigung geschlechtsspezifischer Verfolgungen oder sexualisierter Gewalt geht. Weiterlesen … (PDF)

Konferenz: „Wie hältst du es mit der Gewalt?“ Zu einer Gretchenfrage der internationalen Linken im historisch-politischen Kontext, 20.-22.06.2024, Wien

Institut für historische Sozialforschung (IHSF Wien), Institut für Zeitgeschichte der Univ. Wien, International Rosa Luxemburg Society und Nord Univ. Bodø (Web)

Zeit: 20.-22.06.2024
Orte: Skylounge, 1090 Wien und Dachgeschoß-Saal der VHS Urania, 1010 Wien
Anmeldung per Link oder an office@ihsf.at

Die Arbeiterbewegung unternahm in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erhebliche Anstrengungen, einer Eskalation der Internationalen Politik entgegenzuwirken. Tatsächlich mussten im jeweiligen historisch-politischen Kontext ihrer Zeit zahlreiche einflussreiche Theoretiker:innen der Linken, die beispielsweise strikt gegen einen Waffengang der Europäischen Mächte eintraten, den Standpunkt vertreten, Gewalt sei „[dort das] Mittel der Offensive […], wo das gesetzliche Terrain des Klassenkampfes erst zu erobern ist.“ (Rosa Luxemburg, 1902). Vor dem Hintergrund dieses scheinbaren Widerspruches geht die Konferenz der Frage nach linken Positionen zu Gewalt im 19. und 20. Jhd. nach.

Programm (Web)

Vorträge zur Frauenbewegungsgeschichte

  • Monica Quirico (Stockholm/Turin): Between the Strategy of Tension and Second-Wave Feminism: Lotta Continua and the Issue of Violence (1969–197[…])
  • Ottavia dal Maso (Genova): Women Leading Turinese Bread Riots: Between Violence and Spontaneity, August 1917
  • Kyra Schmied (Wien): Gewalt erinnern: Eine feministische Relektüre der Pariser Commune (1871)

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